Studienreferate

Zusammenfassung aktueller Studien zu Hämophilie

Fitusiran: auch bei Hemmkörpern hocheffektiv

An der ATLAS-INH-Studie nahmen ≥12-jährige Patienten mit Hämophilie A oder B und Hemmkörpern teil. Betroffene mit Antikörpern gegen Faktorprodukte haben eine höhere Krankheitslast, ein gesteigertes Blutungs- und Komplikationsrisiko. Die Small-Interfering-RNA Fitusiran induziert durch die Verminderung der Antithrombinaktivität die Steigerung von Thrombin mit einer konsekutiv verstärkten Gerinnung. Die Therapie bestätigte ihre Wirksamkeit in der hochvulnerablen Gruppe.

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Fitusiran: kaum Blutungen in der ATLAS-A/B-Studie

An ATLAS-A/B nahmen ≥12-jährige Patienten mit Hämophilie A oder B ohne Hemmkörper teil. In allen Fällen bestand eine schwere Blutungsneigung, die mit prophylaktischem Fitusiran oder Gerinnungsfaktorkonzentraten als Bedarfsmedikation behandelt wurde. Die Patienten der Fitusiran-Gruppe profitierten erheblich und hatten eine signifikant höhere Lebensqualität.

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Emicizumab: auch bei den Kleinsten effektiv und sicher

Bei Säuglingen und Kleinkindern mit Hämophilie A ist die Blutungsvermeidung besonders wichtig. Gelenkblutungen mit konsekutiven Arthropathien und intrazerebrale Hämorrhagien können zu bleibenden Behinderungen und Entwicklungsdefiziten führen. Als Alternative zur Dauersubstitution mit Faktor VIII bietet sich der bispezifische Antikörper Emicizumab an. In der Studie HAVEN 7 erhielten Neugeborene und Säuglinge Emicizumab. Die niedrige jährliche Blutungsrate und das vorteilhafte Sicherheitsprofil sprechen für die Anwendung.

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Concizumab senkt die annualisierte Blutungsrate bei Hämophilie-Patienten

Patienten mit Hämophilie A oder B können mit intravenösen Faktor VIII- bzw. IX-Konzentraten behandelt werden, um Arthropathien zu verhindern. Concizumab ist ein monoklonaler Antikörper gegen den Gewebsfaktor-Signalweg, der eine Hämostase bei allen Hämophilie-Formen erreichen soll. Matsushita et al. untersuchten die Wirksamkeit und Sicherheit einer täglichen subkutanen Concizumab-Prophylaxe bei Patienten mit Hämophilie A oder B mit Inhibitoren.

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Gentherapie für Patienten mit Hämophilie B ist Faktor-IX-Gabe überlegen

Die lebenslange regelmäßige intravenöse Substitution des Gerinnungsfaktors IX ist die bisher einzige Therapieoption bei der Hämophilie B, einer seltenen, nur bei Männern manifesten Erkrankung, bei der es durch den Faktor-IX-Mangel unter anderem zu spontanen Muskel- und Gelenkeinblutungen kommt. Eine innovative Gentherapie könnte der „Gamechanger“ bei der Erkrankung sein, wie eine aktuelle Phase-3-Studie zeigte.

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Efanesoctocog alfa für die schwere Hämophilie A

Die FDA bezeichnet die Behandlung mit Efanesoctocog alfa bei der schweren Hämophilie A als „Breakthrough“-Therapie. Besondere Vorteile gegenüber der Standardtherapie sind die lange Halbwertszeit und die Abkopplung vom Von-Willebrand-Faktor. Die XTEND-1-Studie, an der auch 25 Heranwachsende teilnahmen, belegt die hohe Effektivität: Als Bedarfsmedikation und prophylaktisch war Efanesoctocog alfa dem Standard deutlich überlegen.

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